»Homer ist im besten Sinne des Wortes divers. Er war schon so vieles im Laufe der Literaturgeschichte – Grieche, Syrer, Blinder, Eunuch, eine Gruppe von Menschen gar. Auf die erzählerische Wucht seiner beiden Epen hat das keinerlei Einfluss.«
Hat es Homer gegeben? Sind die berühmten Epen Ilias und Odyssee nur Niederschriften von oft Gehörtem – oder seine eigenen Dichtungen? Melanie Möller begibt sich auf Spurensuche. Sie beleuchtet die Lebenswelt des Dichters, führt in seine Werke ein und fördert so manches Überraschende zutage. Der Leser begegnet Achill, Helena und Odysseus, heftet sich an die Fersen der Rhapsoden, schaut Forschern über die Schulter – und kommt dem wohl berühmtesten Dichter der Antike ein großes Stück näher.
Annäherung: Der erzählte »Homer«
Dichtung auf Reisen: Das Leben der Rhapsoden
Der blinde Sänger aus Chios
Wer war er, und wenn ja, wie viele?
Erster Dichter des Abendlandes oder Eunuch aus dem Orient?
Homer als Erzähler
Zorn im Zelt: Die Ilias
Nach Ankunft Mord: Die Odyssee
Ein bisschen Pathos zum Schluss: Homer heute
Melanie Möller, geb. 1972, ist Professorin für Klassische Philologie an der FU Berlin. Für verschiedene Tageszeitungen schreibt sie zu aktuellen Themen ihres Fachs. Zuletzt erschien von ihr bei Reclam Ovid. 100 Seiten.
»Für Schüler ebenso wie für Erwachsene geschrieben, zeigt der Band auf höchst inspirierte Weise den gesamten Homer, mit all seiner literarischen Kraft, seiner philosophischen Weitsicht und seinem erbarmungslosen Blick, dem Leben und der Geschichte ins Auge zu sehen. Als Votum für die literarische Transzendenz der Welt ist dieser Band ein eigenes Stück Wirklichkeit, entwickelt am ersten Dichter der historischen Zeit. Ein kleines, großes Buch.«
(Sachbuchbestenliste für Mai 2022 der Literarischen Welt, Neuen Zürcher Zeitung, RBB Kultur und Radio Österreich 1)