Der Begriff der Menschenwürde ist heute allgegenwärtig und spielt in der Moraltheorie seit Kant eine wichtige Rolle. Wichtig ist, seine moraltheoretische Bedeutung und Fruchtbarkeit - gegen die Skepsis, mit dem diesem Begriff zuweilen begegnet wird - deutlich zu machen. Peter Schaber gibt dabei einen Einblick in die Geschichte des Menschenwürdebegriffs und diskutiert sowohl die juristischen als auch die moralphilosophischen Fragen, die dieser Begriff aufwirft. Er verbindet diese Diskussion mit einem Vorschlag, wie der Begriff genau zu verstehen und wie er für eine Theorie der Moral fruchtbar gemacht werden könnte.
1. Zur Geschichte des Begriffs
Kontingente Würde
Cicero
Gottesebenbildlichkeit
Die Freiheit des Menschen
Der Übergang zur inhärenten Würde
2. Würde in der juristischen Diskussion
»Würde« als Rechtsbegriff
Objektformel und Rechtssubjektivität
Positive Rechte
Ermächtigung und Restriktion
3. Kant und die Würde von Personen
Person als Zweck an sich selbst
Die eigene Würde achten
Der Grund der Würde
Unveräußerliche und unverlierbare Würde
Ein zu weiter Begriff der Würde?
4. Neuere Konzepte
Das Instrumentalisierungsverbot
Würde und Grundrechte
Würde als moralischer Status
Die Heiligkeit des Lebens
Anthropologische Theorien
Würde und Autonomie
Würde und Handlungsfähigkeit
Würde und Selbstachtung
Selbstachtung und Selbstverfügung
5. Wem kommt Würde zu?
Soziale Beziehungen
Die gesamte Menschheit als Träger von Würde
Die Sonderstellung des Menschen
Würdeverleihende Eigenschaften: Autonomie
Würdeverleihende Eigenschaften: Fähigkeit
zur Selbstachtung
Würde der Kreatur
Zuschreibung und Begriff der Würde
6. Ein redundanter Begriff?
Der Vorwurf der mysteriösen Eigenschaft
Ein leerer Begriff?
Frankenas Redundanzargument
Menschenwürde als Menschenrecht?
Würde als Respekt vor der Autonomie?
Der Grund der Rechte
7. Würde und moralische Rechte
Die Idee einer Rechtsbegründung
Selbstverfügung
Moralische Rechte
Unveräußerliche Rechte
Verpflichtende Würde
Moralische Pflichten
Unantastbare Würde
Idee und Begriff »inhärenter Würde«