Sachs, Hans: Meisterlieder, Spruchgedichte, Fastnachtsspiele

Sachs, Hans: Meisterlieder, Spruchgedichte, Fastnachtsspiele

Hrsg.: Kugler, Hartmut
152 S.
ISBN: 978-3-15-018288-8

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Hans Sachs, "teutscher poet, geweßner schumacher", hat den Literaturbetrieb seiner Zeit entscheidend geprägt – die riesigen Ausmaße seines Schaffens lassen noch heute erstaunen. Eine neue Auswahlausgabe erleichtert den Zugang und versammelt die besten Werke der Gattungen Meisterlied, Spruchdichtung und Fastnachtsspiel.

Meisterlieder:

Die Schlangen im Paradies
Von Hasen und Fröschen
Der Fuchs mit dem Hahn
Die verbrannte Stadt Sagunt
Das Kälberbrüten
Die kurzen Bauernschwänze

Spruchgedichte:

Gespräch von der Himmelfahrt Markgraf Albrechts
Ein Gespräch, die neun Gaben der Musen betreffend
Das Schlaraffenland
Sankt Peter mit den Lanzknechten im Himmel

Fastnachtsspiele:

Der fahrende Schüler im Paradies
Das heiße Eisen
Das Narrenschneiden
Der Doktor mit der großen Nase

Hans Sachs, 5. 11. 1494 Nürnberg – 19. 1. 1576 ebd.
Der Sohn eines Schneidermeisters erlernte nach dem Besuch der Lateinschule das Schuhmacherhandwerk, ging von 1511 bis 1516 auf die für Gesellen übliche Wanderschaft und ließ sich dann als Schuhmachermeister nieder. Er konnte dank seines Wohlstands nach 1550 das Handwerk aufgeben und ganz seinen literarischen Interessen leben. In einer 1567 verfassten Summa all meiner Gedicht zog S. Bilanz seiner immensen Produktion von mehr als 6000 Titeln: etwa 4000 Meisterlieder (in 300 verschiedenen Tönen, darunter 13 eigenen), 128 Komödien und Tragödien, 85 Fastnachtsspiele, annähernd 2000 geistliche und weltliche Spruchgedichte (Fabeln, Historien, Schwänke, Gespräche, politische Sprüche usw.). Dazu kommen sechs Prosadialoge, darunter vier Reformationsdialoge aus dem Jahr 1524. Abgesehen von den Liedern und den Prosadialogen verwandte S. durchgehend den vierhebigen Reimpaarvers (Knittelvers). Mit seinen Meisterliedern prägte er den Nürnberger Meistersang, dem er neue Stoffe zuführte (u. a. indem er ihn in den Dienst der Reformation stellte, aber auch dadurch, dass er ihn in größerem Umfang als traditionell üblich weltlichen Themen öffnete). S.’ dramatisches Schaffen ist vom Humanistendrama und dem protestantischen Schuldrama angeregt, verfährt aber formal (Akteinteilung) recht eigenwillig und unterwirft das Geschehen strikten bürgerlichen Moralvorstellungen. Die Stoffe stammen aus der Bibel, der dt. Erzählliteratur, der Renaissancenovellistik, der Geschichtsschreibung (Livius) und der antiken Tragödie. Die meisten Dramen entstanden 1550–60, als S. über eine eigene Truppe und feste Spielorte verfügte. Als seine bedeutendste literarische Leistung gelten die Fastnachtsspiele, in denen die Moral dem dargestellten Milieu und den Verhaltensweisen der Personen entspricht. Zugleich entwickelte er die einfache Form des Reihenspiels zu Handlungsspielen von wirklicher Komik weiter. Während die Meisterlieder, der Tradition folgend, nicht gedruckt wurden, erschienen die anderen Werke in hunderten von Einzeldrucken und dann – teilweise noch zu Lebzeiten des Dichters – in einer fünfbändigen Folioausgabe.

In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) – © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.

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