Bogner, Alexander: Die Epistemisierung des Politischen.
Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet

[Was bedeutet das alles?]
Originalausgabe
132 S.
ISBN: 978-3-15-014083-3

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Ob Impfdebatte, Corona- oder Klimakrise – viele politische Streitfragen werden heute als Wissenskonflikte verhandelt. Man beschäftigt sich immer weniger mit normativen Aspekten und individuellen Handlungsoptionen, sondern streitet um die überlegenen Erkenntnisse: Wer am genauesten mit den Ergebnissen der Wissenschaft übereinstimmt, so die implizite Annahme, der verfügt damit auch über Lösungen, die dann alternativlos sind.
Alexander Bogner untersucht diese Fixierung auf Wissensfragen und ihre Folgen. Dabei wird deutlich, dass diese »Epistemisierung des Politischen« gefährlicher für unsere Demokratie ist als das leicht durchschaubare Spiel mit Fake News und Twitter-Lügen. Die Hochkonjunktur von Verschwörungsideologien und alternativen Fakten, über die alles gesagt zu sein scheint, erscheint unter diesen Vorzeichen in völlig neuem Licht.

1. Einleitung: Triumph des Wissens
Die Feier der epistemischen Tugenden
Revolten gegen die Macht des Wissens
Das Problem

2. Klima, Corona & Co: Streit ums bessere Wissen
Die Coronakrise
Der Klimastreit
Die Impfkontroverse
Die Kriminalitätsdebatte

3. Liberale Demokratie: die Diktatur der Dummen?
Post- und Pseudodemokratie
Wie viel Ignoranz verträgt die Demokratie?
Die Rettung der Politik vor ihrer eigenen Inkompetenz
Wahrheit als notwendige Fiktion

4. Noch mehr Demokratie wagen?
Epistemischer Populismus
Den Dingen eine Stimme geben
Die Grenzen epistemischer Demokratie

5. Das Elend der Kritik: Experten und Intellektuelle 81
Feindbild Experte 82
Post-Wahrheit: ein Triumph der Demokratie?
Die Geburt des Intellektuellen aus der Krise der Experten
Intellektuelle, die Opfer der Wissensgesellschaft

6. Der Aufstand der Ignoranten
Die unheilige Allianz der Konsensleugner
Die Wiederverrätselung der Welt durch die Wissenschaft
Die große Enträtselungsoffensive
Die Politik vor der Wissenschaft retten

7. Eine abschließende Kritik der Epistemokratie

Anmerkungen
Zum Autor

Alexander Bogner, geb. 1969, ist Privatdozent für Soziologie in Wien und Senior Scientist am Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Von 2017 bis 2019 war er Professor für Soziologie an der Universität Innsbruck. Er ist Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie.

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»Für die Ideologie der evidenzbasierten Politik hat der österreichische Soziologe Alexander Bogner nun die gehobene Formel von der ›Epistemisierung des Politischen‹ geprägt. Bogner bemängelt, dass die Sphäre der Politik schleichend entwertet werde, weil die Parlamentarier und Regierenden ihre Weltbilder und Werte zunehmend wissenschaftlich verbrämten, indem sie diese hinter den ›Fakten‹ der Wissenschaften verschwinden ließen.«
(Urs Hafner, Neue Zürcher Zeitung, 15.01.2022)

»Ein sehr lesenswerter Essay!«
(Armin Wolf, ORF, Twitter)

»Viele der Diagnosen und Schlussfolgerungen Bogners sind überraschend und originell [...] Das alles ist zudem glänzend formuliert, was den Großessay zu einer in jeder Hinsicht anregenden Lektüre macht.«
(Der Standard, 07.07.2021)

»Ein lesenswertes neues Buch«
(Uwe Justus Wenzel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.06.2021)

»Demokratie ist kein Faktencheck – Der Soziologe Alexander Bogner erklärt überzeugend, weshalb die Wissenschaftsleugner ausgerechnet jetzt so stark sind.«
(Maja Beckers, DIE ZEIT, 27.05.2021)