Hett, Benjamin Carter: Eskalationen

Wie Hitler die Welt in den Krieg zwang
Deutsche Erstausgabe
Übers. von Karin Hielscher
Geb. mit Schutzumschlag, Fadenheftung, Lesebändchen.
Format 13,5 × 21,5 cm
560 S.
ISBN: 978-3-15-011322-6

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»Anfang 1939 gab es kaum Zweifel, dass es in Europa Krieg geben würde – und zwar bald. Weniger klar war hingegen, wer gegen wen kämpfen würde.«

November 1937: Adolf Hitlers politischen Gegenspielern wird die zunehmende Bedrohung durch das NS-Regime bewusst. In den Hinterzimmern der Macht treffen Staatsmänner in Berlin, London, Washington und Moskau weitreichende Entscheidungen, die letztlich zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs führen und seinen Verlauf maßgeblich vorzeichnen.
Benjamin Carter Hett, der bisher unerschlossene Quellen durchforstet hat, zeichnet genau nach, welche Ereignisse, Gespräche und Begegnungen dem Kriegsausbruch vorausgingen und wie die Angst vor dem Konflikt die westlichen Demokratien vor eine Zerreißprobe stellte. Dabei kommt er den handelnden Figuren sehr nahe und erhellt nicht nur die diplomatischen Gefechte und Strategien der Staatschefs, sondern widmet sich auch zahlreichen weniger bekannten politischen Akteuren.
Ein Blick hinter die Kulissen der Weltpolitik während der größten Krise des 20. Jahrhunderts.

Vorwort
Die Krise der Demokratie

Teil 1: Die Krise
Kapitel 1 In der Reichskanzlei am frühen Abend
Kapitel 2 Die Bedeutung von »Gleiwitz«
Kapitel 3 Der »Kreis der Schuldigen«
Kapitel 4 »Wir sind auf der Suche nach einem Programm«
Kapitel 5 »Er fühlt es – genau hier«
Kapitel 6 »Ziemlich besorgt bez. Zukunft«
Kapitel 7 »Ein Kratzen an den Gitterstäben«

Teil 2: München
Kapitel 8 »Das will ich haben!«
Kapitel 9 »Aus dieser Nessel Gefahr …«
Kapitel 10 »Leben mit vorgehaltener Waffe«
Kapitel 11 »Wer Zwietracht sät …«

Teil 3: Der Krieg
Kapitel 12 »Ich muss Ihnen nun sagen …«
Kapitel 13 »Das sind preußische Offiziere!«
Kapitel 14 »Lasst uns mit vereinten Kräften vorangehen«

Epilog
»Das Ende vom Anfang«

Danksagung
Die handelnden Personen
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Register
Über den Autor

Benjamin Carter Hett, geboren 1965, ist Historiker und Professor an der City University of New York. Zuletzt erschienen seine Bücher Der Reichstagsbrand. Wiederaufnahme eines Verfahrens (2016) und Otto John. Patriot oder Verräter: Eine deutsche Biografie (2019).

Interview mit Benjamin Carter Hett

Hett_Portrait

Portrait Benjamin Carter Hett
Foto: Privat

Warum wollten Sie dieses Buch schreiben? Welche Perspektive hat Ihnen in der Literatur zum Zweiten Weltkrieg gefehlt?
Jede Zeit bringt neue Fragen mit sich, die uns die Vergangenheit in einem anderen Licht sehen lassen. Heute sind wir mit dem erneuten Aufstieg von Nationalismus und Rechtsextremismus konfrontiert: Es gibt überall auf der Welt extremistische Führungsfiguren, die nur von ihren eigenen Landsleuten oder Regierungen aufgehalten werden können. Vor diesem Hintergrund können wir in den 1930er und 1940er Jahren neu und teils überraschend beobachten, wie in einem autoritären Staat hinter den Kulissen demokratische Strukturen untergraben werden.

Sie nähern sich der Zeit um 1939 aus der Perspektive zahlreicher Persönlichkeiten, auch solchen der ›zweiten Reihe‹. Was fördert der Blick auf diese Konflikte unter der Oberfläche zutage?
Wir müssen uns klarmachen: Hitler wollte die Eskalation und diesen Krieg um jeden Preis. Auch wenn er noch im Frühjahr 1939 nicht wusste, gegen wen er kämpfen würde. Deshalb ist es spannend, wie unterschiedlich Diplomaten und Offiziere auf dieses brutale, amoralische Vorgehen reagierten. Das gilt auch für die Briten und Amerikaner, die um Strategien zur Kriegsvermeidung und Konfliktlösung rangen. Für welche Ziele sollte eine Demokratie in den Krieg ziehen – und welche Art zu kämpfen war die richtige?

Gab es Details, die Sie bei Ihrer Forschung besonders überrascht haben?
Mich hat etwa erstaunt, wie sehr ich Friedrich Hoßbach, bis 1938 Hitlers Militäradjutant, zu schätzen gelernt habe – einen furchtlosen, ehrlichen Preußen, der sein Bestes tat, um Hitler zu kontrollieren. Oder die Tatsache, dass der britische Geheimdienst MI5 1938 seinen eigenen Premierminister ausspionierte. Denn Chamberlain hatte nach der Münchner Konferenz einen äußerst unangemessenen inoffiziellen Kanal eingerichtet, um mit der NS-Regierung ohne Wissen des Außenministeriums zu kommunizieren.


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»Das Buch lebt von seiner darstellerischen Kraft, und hier liegt seine besondere Stärke.«
(Dietmar Süß, Süddeutsche Zeitung, 18.10.2021)