Luther, Martin: Vom ehelichen Leben und andere Schriften über die Ehe

Luther, Martin: Vom ehelichen Leben und andere Schriften über die Ehe

Hrsg.: Lorenz, Dagmar C. G. 96 S.
ISBN: 978-3-15-009896-7

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Vom ehelichen Leben und andere Schriften über die Ehe

Ein Sermon von dem ehelichen Stand (1519)
Welche Personen verboten sind zu ehelichen (1522)
Vom ehelichen Leben (1522)
Ursach und Antwort, daß Jungfrauen Klöster göttlich verlassen mögen (1523)
Daß Eltern die Kinder zur Ehe nicht zwingen noch hindern, und die Kinder ohn der Eltern Willen sich nicht verloben sollen (1524)
Eine Predigt vom Ehestand (Das dritte Teil. Das vierte Teil) (1525)
Luthers Testament (1542)

Zur Textgestalt
Literaturhinweise
Zeittafel
Nachwort

Martin Luther, 10. 11. 1483 Eisleben – 18. 2. 1546 ebd.
Der Sohn eines Bergmanns studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Magdeburg und der Domschule in Eisenach von 1501 an in Erfurt (Magister artium 1505). Das anschließend begonnene Studium der Rechte brach er nach kurzer Zeit ab und trat am 17. 7. 1505 in das Erfurter Kloster der Augustiner-Eremiten ein (Priesterweihe 1507). Nach theologischen Studien und einer Romreise in Angelegenheiten des Ordens (1510–11) promovierte er 1512 in Wittenberg zum Dr. theol. Von 1513 an lehrte er hier als Professor für Bibelexegese und hielt zunächst Vorlesungen über die Psalmen, dann von 1515 bis 1517 über Paulus’ Brief an die Römer, Beginn seiner Auseinandersetzung mit der kirchlichen Praxis (Ablass, Werklehre). Die Publikation der 95 Thesen am 31. 10. 1517 und die darauf folgende Diskussion vertieften zunehmend die Kluft zwischen L. und der alten Kirche. 1520 trat er in mehreren Schriften mit einem umfassenden Reformprogramm und einer theologischen Begründung seines ev. Glaubens an die Öffentlichkeit, 1521 trafen ihn kirchliche (Kirchenbann) und staatliche Sanktionen (Reichsacht nach der Verweigerung des Widerrufs auf dem Wormser Reichstag), vor denen ihn sein Landesherr Kurfürst Friedrich der Weise rettete, indem er ihn von Mai 1521 bis Anfang März 1522 auf der Wartburg verbarg. Anschließend kehrte L. nach Wittenberg zurück, um sich wieder öffentlich an den Auseinandersetzungen über die Reformation zu beteiligen. 1525 heiratete er Katharina v. Bora. Einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte der reformatorischen Bewegung bedeutete seine Distanzierung von den so genannten Schwärmern und Täufern und die radikale Parteinahme gegen die aufständischen Bauern (1525). L.s schriftstellerisches Werk steht ganz im Dienst seines Glaubens, seiner Begründung und Verbreitung. Dementsprechend dominieren – in lat. oder dt. Sprache – traditionelle Formen wie Traktat, Abhandlung, Predigt, Sendschreiben, Disputation, Kommentar; auch gelegentlich eingesetzte dichterische Formen wie Lied oder Fabel sind funktional zu verstehen. Zum ungeheuren Erfolg seiner Schriften trug auch die konsequente Nutzung des Buchdrucks bei, mit dessen Hilfe das gedruckte Wort zum entscheidenden Medium im Kampf um die öffentliche Meinung wurde (Flugschriften). Mit der reformatorischen Praxis hängt auch L.s bedeutendste literarische Leistung, seine Bibelübersetzung, zusammen, die 1522 mit dem ›Septembertestament‹ (NT), gefolgt von einzelnen Teilen des AT, zu erscheinen begann. Ihren durchschlagenden Erfolg verdankte die Übersetzung nicht nur ihrer theologischen Angemessenheit, sondern L.s Fähigkeit, Verständlichkeit und Klarheit mit sprachlicher Schönheit und Anschaulichkeit (dem Volk »auff das maul sehen«) zu verbinden. Er verstärkte und beschleunigte mit seiner Bibelübersetzung die bereits seit längerem wirksamen Tendenzen zur Vereinheitlichung der dt. Schriftsprache. L.s Lieddichtung entstand im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Gottesdienstes; mit seinen 36 Liedern begründete er das protestantische Kirchenlied, indem er auf ältere Traditionen zurückgriff (lat. Hymnen, Psalmen, Gesellschafts- und Volkslied, Meistersang) und sie in den Dienst der Propagierung der eigenen Lehre stellte.

In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) – © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.

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