Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen

Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen

Eine See- und Mordgeschichte
Textausgabe mit Anmerkungen/Worterklärungen, Literaturhinweisen und Nachwort
Nachw. von Alexander Ritter
264 S.
ISBN: 978-3-15-009393-1

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»Stopfkuchen« hänseln die Schüler ihren Kameraden Heinrich, den sie als zu träge und gefräßig abtun. Dabei verkennen sie seine praktische Intelligenz und sein mitfühlendes Wesen. Beide Eigenschaften werden Heinrich nach anfänglichem Scheitern zu privatem Glück und Wohlstand führen. Und schließlich ist es auch der Außenseiter, der einen lang zurückliegenden Mord aufklären kann.
Raabes 1891 veröffentlichter Roman wird dem Realismus zugerechnet, weist jedoch durch seine spezifische Erzählweise in die Moderne voraus.

Stopfkuchen

Anhang
Anmerkungen
Literaturhinweise
Nachwort

Wilhelm Raabe, 8. 9. 1831 Eschershausen bei Holzminden – 15. 11. 1910 Braunschweig.
Der Sohn eines Juristen besuchte zunächst die Schule in Holzminden, dann nach dem Tod des Vaters 1845 und dem Umzug der Familie das Gymnasium in Wolfenbüttel. 1849 brach er die Schulausbildung ab und absolvierte bis 1853 eine Buchhändlerlehre in Magdeburg. Nach einem vergeblichen Versuch, das Abitur nachzuholen, ging R. nach Berlin, besuchte die Universität als Gasthörer (1854–56) und schrieb seinen ersten Roman. Danach lebte er als freier Schriftsteller in Wolfenbüttel (1856–62), Stuttgart (1862–70) und Braunschweig (von 1870 an). In Stuttgart gehörte er zu den Mitbegründern der nationalliberalen »Deutschen Partei«, die für die dt. Einigung unter der Führung Preußens eintrat. Er verließ Stuttgart, weil er sich hier mit seinen politischen Anschauungen isoliert fühlte. Die meisten seiner Werke erschienen zuerst in Fortsetzungen in weit verbreiteten Familienzeitschriften. Seine größten Erfolge erzielte er mit seinem stimmungsvollen Frühwerk Die Chronik der Sperlingsgasse und dem das Modell des Bildungsromans aufgreifenden Hungerpastor, der ein stilles Glück im Winkel verheißt. Im Folgenden wuchs das kritische Potential seiner Bücher (Abu Telfan, Der Schüdderump), die Resonanz beim Publikum ließ nach. Die späteren Romane und Erzählungen stellen sich den Problemen, die die Industrialisierung und die Gründerjahre nach sich zogen, kritisieren Spießertum und Materialismus und entwickeln eine Erzählstruktur, in der einer eher konventionell bürgerlichen Erzählergestalt gesellschaftliche Außenseiter und Sonderlinge als Helden gegenüberstehen, die in ihrer Unangepasstheit das Philistertum bloßstellen. Zahlreichen Texten, etwa einem Drittel der (auch aus finanziellen Gründen äußerst) umfangreichen Produktion, liegen historische Stoffe zugrunde. Auch hier kommt es im Spätwerk zu komplexen Erzählstrukturen, die statt historischer Rekonstruktion zu einer subjektiv gebrochenen, kritischen Darstellung führen. Um 1890 setzte eine Wiederentdeckung v. a. des Frühwerks ein; zu seinem 70. Geburtstag erhielt R. zahlreiche Ehrungen (z. B. Dr. h. c. Göttingen, Tübingen).

In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) – © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.

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