Curt Goetz, 17. 11. 1888 Mainz – 12. 9. 1960 Grabs bei St. Gallen.
Im Alter von 17 Jahren wurde G. Schauspieler; über Rostock und Nürnberg kam er nach Berlin, wo er 1923 Valérie v. Martens heiratete, seine Partnerin in sämtlichen Stücken und Filmen. 1933 gingen sie in die Schweiz, 1939 wurden sie auf einer Amerikareise vom Krieg überrascht, lebten bis 1946 in Kalifornien (Beverly Hills) und kehrten dann in die Schweiz zurück. G. schrieb seine Komödien als »Schauspieler für Schauspieler«. Ausgangspunkt ist die Form des Einakters, die G. dann zu größeren Gesellschaftskomödien wie
Dr. med. Hiob Prätorius oder
Das Haus in Montevideo erweiterte. Die Handlung läuft nach dem Muster frz. Boulevardkomödien mit witzigen Dialogen bühnenwirksam ab; Situationskomik spielt v. a. in den früheren Stücken eine wesentliche Rolle, Spannungsmomente aus dem Repertoire des Kriminalstücks kommen gelegentlich hinzu. Dabei erweisen sich die prekären Ausgangssituationen und Konflikte, aus denen die Protagonisten mit Geist, Ironie und Schlagfertigkeit zu befreien suchen, stets als lösbar. Neben den Komödien schrieb G. einige Prosaerzählungen und die autobiographischen
Memoiren des Peterhans von Binningen.
In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (
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