Heinrich von Veldeke: Eneasroman

Heinrich von Veldeke: Eneasroman

Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch
Übers., komm. und mit Nachw. von Dieter Kartschoke
901 S.
ISBN: 978-3-15-008303-1

20,80 €

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Vorwort
Eneasroman
Anhang
Stellenkommentar
Literaturhinweise
Nachwort
Stichwortregister zum Stellenkommentar
Namenregister

Heinrich von Veldeke, 2. Hälfte 12. Jh.
Der mhd. Epiker und Minnesänger stammte wahrscheinlich aus einem Ministerialengeschlecht der heutigen belgischen Provinz Limburg. Die Handschriften nennen ihn »meister«, verweisen also auf seine geistliche Bildung. Genauere Daten bietet allein der Diebstahl des weit fortgeschrittenen Manuskripts seines Äneasromans im Jahr 1174; neun Jahre später erhielt er es zurück und vollendete das Werk am Hof seines Gönners Landgraf Hermann von Thüringen. Im 8. Buch des Parzival, etwa um 1205 anzusetzen, beklagt Wolfram v. Eschenbach den Tod H.s. Grundlage von H.s Hauptwerk bildet der frz. Roman d’Eneas (um 1160), in dem das römische Nationalepos zu einem frühhöfischen Liebesroman umgeformt worden war. Auch bei H. bilden ritterlicher Kampf und höfische Minne den neuen Mittelpunkt der Dichtung; dazu wurde auch die bei Vergil nur angedeutete Laviniahandlung zu einem eigenen Liebesroman ausgestaltet und in Dialogen und Monologen ovidisch über das Wesen der Liebe reflektiert. Gerade diese Partien verliehen dem Antikenroman eine neue Aktualität. Die späteren Dichter sahen v. a. die sprachliche und formale Leistung H.s, dessen Verskunst und Reimbehandlung als epochemachend empfunden wurde. H. dichtete die Eneit nicht in seiner niederfränkischen Heimatmundart, sondern in einer westmitteldt. Sprachform, die ihm den Zugang auch zu den hochdt. literarischen Zentren öffnete. Es gibt Versuche einer Rekonstruktion des limburgischen ›Originals‹. Zu H.s Werk gehören ferner eine Verslegende (Sente Servas), die vor dem höfischen Roman entstand, und etwa 40 meist einstrophige Minnelieder und Spruchtexte.

In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) – © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.

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