Wassermann, Jakob: Das Gold von Caxamalca

Wassermann, Jakob: Das Gold von Caxamalca

Erzählung
Nachw. von Wolfgang Delseit
72 S.
ISBN: 978-3-15-006900-4

3,60 €

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1532 zieht Pizarro mit 300 Abenteurern in die peruanische Stadt Caxamalca. Mithilfe einer List nehmen die Spanier den Inka-König Atahuallpa gefangen. Er ist wie gelähmt. Die Eroberer erscheinen ihm wie Wesen von einem anderen Stern, die er nicht versteht. Doch plötzlich glaubt er zu durchschauen, was sie antreibt, und er fasst einen Plan. – Eine erschütternde Erzählung über »die Nichtigkeit alles Habens« und »das Verlangen nach einem besseren Stern«.

Jakob Wassermann, 10. 3. 1873 Fürth – 1. 1. 1934 Altaussee (Steiermark).
Der Sohn eines jüdischen Spielwarenfabrikanten bzw. Versicherungsagenten (die Fabrik brannte ab) besuchte die Realschule, war für eine Zeit Versicherungsangestellter in Nürnberg und ging dann – inzwischen volljährig – nach München. Hier wurde er 1894 Sekretär Ernst v. Wolzogens, der sein Talent erkannte, und Mitarbeiter des Simplicissimus. 1898 ging er als Theaterkorrespondent der Frankfurter Zeitung nach Wien; seit 1919 lebte er in Altaussee. 1933 wurden seine Bücher in Deutschland verboten. W. war einer der erfolgreichsten Romanschriftsteller der ersten Jahrzehnte des 20. Jh.s. Seinen Durchbruch erzielte er mit dem Roman Die Juden von Zirndorf, einer Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität an einem historischen Beispiel. Das Thema blieb aktuell, aufgenommen u. a. in dem Essay Mein Weg als Deutscher und Jude, der von dem Wunsch (und seiner Unmöglichkeit) handelt, beides – Deutscher und Jude – zu sein. Mit traditionell erzählten Romanen wie Caspar Hauser und Das Gänsemännchen setzte er sich endgültig als Autor des dt. Bildungsbürgertums durch. Die Absage an die Welt des Vaters und seine äußerlichen Werte bestimmt die Handlungsweise des jungen Helden im Roman Christian Wahnschaffe, der während des Ersten Weltkrieges entstand. Ähnlich verhält es sich in seinem berühmtesten Roman, Der Fall Maurizius, dem mit »der Idee der Gerechtigkeit« ein für W.s Werk auch sonst wichtiges Thema zugrunde liegt. Ausgangspunkt des Romans ist ein lange zurückliegendes Fehlurteil, das der Vater des Helden Etzel Andergast verschuldet hat. Der Staatsanwalt und sein 16-jähriger Sohn verkörpern den Gegensatz von äußerem Recht und Gerechtigkeit, und in der Auflehnung des Sohnes manifestiert sich – über den Einzelfall hinaus – jugendlich-hoffnungsvolle Opposition gegen ein erstarrtes, nur scheinbar moralisch begründetes System der bürokratischen Unterdrückung, der Herzlosigkeit und Selbstgerechtigkeit, wie es der Vater exemplarisch verkörpert. W. führte die Lebensgeschichte Etzels weiter in den Romanen Etzel Andergast und Joseph Kerkhovens dritte Existenz.

In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) – © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.

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